Nach Verpuffung in der Schmiede Vermisste gerettet

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Es ist Samstag kurz nach 14 Uhr. Über den Doberluger Stadtkern senkt sich die Wochenendruhe.

 

Da schrillt die Sirene. Feueralarm! In der Schmiede Nörenberg hat es eine Verpuffung gegeben. Aus dem Tor der Hauptstraße 68 dringt dicker Qualm. Es brennt. Zwei Personen werden vermisst.

Der erste Angriffstrupp der Freiwilligen Feuerwehr Doberlug rollt wenige Minuten später mit dem Tanklöschfahrzeug (TLF) vor. Ortswehrführer René Wunderlich, Steffen Reinhard und Maschinist Lothar Lubusch springen aus dem Auto, erkunden die Lage und legen sich die Atemschutzgeräte an. Dann trifft das Löschgruppenfahrzeug mit den übrigen Kameraden ein. Zügig bauen sie die Löschwasserversorgung zum TLF auf. Der Rettungswagen vom DRK-Orstverband Doberlug-Kirchhain biegt um die Ecke. Die Rettungshelfer übernehmen die medizinische Erstversorgung der Kinder Victoria Langer und Julian Scherf. Die Kameraden haben die beiden verletzt aus dem brennenden Haus geborgen.

Was unter den Blicken zahlreicher Neugierer in der Hauptstraße abläuft, könnte durchaus eine ernste Situation sein. Wenn da nicht die Gelassenheit unter den Zuschauern zu spüren wäre. Sie wissen natürlich, dass die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr vor den Augen der Öffentlichkeit ihre Jahresabschlussübung durchführen. Einsatzleiter Marten Lehmann hat alles unter Kontrolle, hält über Funk Kontakt zu seinen Leuten. Der 27-Jährige ist in Doberlug stellvertretender Ortswehrführer und Jugendwart. Victoria Langer und Julian Scherf sind nicht wirklich verletzt. Sie gehören zum Nachwuchs der Doberluger Wehr. Und der Qualm kommt aus einem im Hausflur installierten Rauchentwickler.

Rund zwanzig Mal wurden die Doberluger Wehrleute in diesem Jahr aber schon zu ernsten Einsätzen gerufen. Auf 24 aktive Kameraden kann Ortswehrführer Wunderlich bauen. „Im Verein sind insgesamt 85“, sagt er. Sie alle haben sich am gleichen Tag noch getroffen – beim 123. Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Doberlug im Refektorium, das alljährlich mit der Jahresabschlussübung eingeleitet wird.

 

Von Heike Lehmann, erschienen in der Lausitzer Rundschau am 14.11.2011




 

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