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Weihnachtsbaumständer-Exponate im Schloss Doberlug-Kirchhain

Weihnachtsbaumständer-Exponate im Schloss Doberlug-Kirchhain
Bild zur Meldung: Weihnachtsbaumständer-Exponate im Schloss Doberlug-Kirchhain

Frank Mende hat ein ungewöhnliches Hobby: Er sammelt Weihnachtsbaumständer. Mit der Zeit haben sich Dutzende Exemplare in seinem Keller aufgetürmt. Einige Exponate sind ab sofort im Schloss Doberlug-Kirchhain zu sehen.

Seit seinem 19. Lebensjahr sammelt der 56-Jährige so ziemlich alles, was ihm in die Finger kommt. In seinem Haus in Doberlug-Kirchhain stehen in zahlreichen Glaskästen Bierkrüge, an der Wand hängen mehrere alte Uhren und im Keller des Mehrfamilienhauses liegen Dutzende, zum Teil mehr als 100 Jahre alte Weihnachtsbaumständer.

»Ja, ich bin ein Sammler«, sagt Mende. Den ersten Christbaumständer habe er vor 20 Jahren jedoch eher zufällig entdeckt. Damals sei er in Finsterwalde auf der Suche nach einem Weihnachtsbaum gewesen. Statt des Baumes habe er einen alten Ständer gefunden. »Der war zwar verrostet, aber man konnte noch die schönen Ornamente sehen«, sagt er. Das wahrscheinlich 100 Jahre alte Stück ist auch bei der Ausstellung im Schloss zu sehen.

Dabei ist Sammler Mende eigentlich gelernter Schlosser. Doch bereits mit 19 Jahren änderte sich seine Lebenssituation dramatisch, erinnert sich der Doberlug-Kirchhainer. Damals dignostizierten Ärzte bei ihm eine verschleppte Lungenentzündung. Seinen Beruf musste er daraufhin an den Nagel hängen. »Zu anstrengend«, sagten ihm die Mediziner damals. Noch heute kann Mende keine großen Anstrengungen leisten, »weil er schnell außer Atem ist«, wie er sagt.

Damals, als die Ärzte die Diagnose gestellt hatten, habe er mit dem Sammeln angefangen. »Vielleicht war das eine Art Ausgleich«, sagt Mende heute. An sein erstes Sammel-Objekt kann er sich noch erinnern: »Das war eines dieser Kohlebügeleisen«. Da habe er Blut geleckt. »Wenn du einmal mit dem Sammeln anfängst, hörst du nicht mehr auf.«

Die Christbaumständer finde er mittlerweile fast überall: bei Haushaltsauflösungen, in Kellern oder auf Flohmärkten. »Die eigentliche Arbeit beginnt aber erst zu Hause«, sagt er. Die Fundstücke seien meistens in keinem guten Zustand. Bevor der Hobby-Handwerker neue Farbe auftragen kann, muss er die alte in mühevoller Arbeit abstrahlen oder abbrennen.

Er wolle gar nicht wissen, wie viel Geld und Zeit er in sein aufwendiges Hobby schon investiert habe. Mende: »Aber das ist mir egal.«

»Ein Sammler möchte seine Sachen aber auch zeigen«, erklärt er. Im Museum in Doberlug-Kirchhain können Besucher nun Mendes 41 mühevoll restaurierten Christbaumständer begutachten. 

Die Ausstellung hat von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 10 bis 15 Uhr geöffnet und am Freitag von 10 bis 12 Uhr. Zusätzlich öffnet die Ausstellung zum Weihnachtsmarkt in Doberlug-Kirchhain am 4. und 5. Dezember von 10 bis 19 Uhr.

Von Alexander Dinger, erschienen in der Lausitzer Rundschau am 08.11.2010

 

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