„Wir müssen jetzt den Wind aufnehmen“
Die Erste Brandenburger Landesausstellung wird 2014 in Doberlug-Kirchhain stattfinden. Die RUNDSCHAU sprach mit Bürgermeister Bodo Broszinski (FDP) über Chancen, Herausforderungen und die verbleibenden knapp 900 Tage bis zur Eröffnung.
Wie ordnen Sie den Zuschlag für die Landesausstellung in Ihre bisherige Amtszeit ein?
Es ist für mich persönlich, aber auch für die Stadt ein Erfolg und eine große Chance. Viele Mitstreiter und Fürsprecher haben dafür gekämpft. Natürlich begründet sich die Entscheidung auf die baulichen Gegebenheiten unseres einzigartigen historischen Areals. Die Zeit bis zur Ausstellung wird eine große Herausforderung.
Worin sehen Sie die Chance für die Stadt und die Region?
Wir können Doberlug-Kirchhain und das historische Areal bekannter und vielleicht zu einem touristischen Leuchtturm in der Landschaft anderer Sehenswürdigkeiten im Elbe-Elster-Kreis machen. Der Tourismus könnte sich stärker als Wirtschaftsfaktor entwickeln.
Was bringt das den Einwohnern?
Wir müssen den Bürgern jetzt vermitteln, dass wir eine Perspektive und Entwicklungsmöglichkeiten haben. Das schließt ein, dass jeder Einzelne stolz ist auf das, was wir geschaffen haben, und dies auch zeigt, vor allem Besuchern gegenüber. Jeder kann sich mit Ideen, Ratschlägen und Kreativität einbringen. Es gibt das chinesische Sprichwort „Wenn Wind aufkommt, bauen die einen Mauern, die anderen Mühlen“. Wir müssen jetzt gemeinsam den Wind aufnehmen, damit sich etwas Nachhaltiges entwickelt – über die Landesausstellung hinaus.
Wo liegen bis dahin die baulichen Schwerpunkte in der Stadt?
An erster Stelle steht der Innenausbau des Schlosses. Es entstehen Ausstellungsräume für 2014 und danach. Wir wollen aber auch attraktive Außenanlagen. Zum Beispiel den Klausurhof als erlebbare Verbindung zwischen Kirche und Schloss, beides Module der Ausstellung. Mit Städtebauförderung soll noch möglichst viel passieren. Besucher werden aus allen Himmelsrichtungen kommen. Deshalb müssen wir die ganze Stadt, zum Beispiel auch die Potsdamer Straße, im Blick haben und dürfen bei aller Konzentration auf die Kernstadt die Ortsteile nicht vergessen.
Die Bahn will 2014 die Strecke zwischen Wünsdorf und Elsterwerda wegen Bauarbeiten komplett sperren. Eine Schreckensmeldung für das Ausstellungsjahr.
Dass wir Eisenbahnkreuzungspunkt sind, ist einer unserer Pluspunkte. Und ausgerechnet am Wochenende vor Bekanntgabe der Landesausstellung ist von der Streckensperrung in der Zeitung zu lesen. Wir haben das bei Verkehrsminister Vogelsänger angesprochen. Mit Schienenersatzverkehr ist uns nicht geholfen. Die Leute wollen entspannt und regelmäßig anreisen. Mit den Verkehrsverbünden ist für eine flüssige Anbindung an die Metropolregionen Dresden, Berlin und Leipzig zu sorgen.
Gastronomie und Beherbergung sind noch ein Sorgenkind. Was soll auf diesem Gebiet passieren?
Wir brauchen neuen Schwung und Initiativen im gastronomischen Bereich. Der Rautenstock wird hoffentlich so schnell wie möglich als Herberge und Café nutzbar. Mit der Klosterschänke wollen wir unmittelbar am Schloss gastronomisches Angebot sichern.
Wie wollen Sie die Neugier auf Ihre Stadt wecken?
Mit einem stetigen Marketing, bei dem auch kleine Dinge wie unsere Jahreskalender oder der neue Bildband wichtig sind. Wir brauchen Hinweisschilder und buchbare Angebote mit Verzahnung in die Region. Mit dem Landeshauptarchiv und der Uni Potsdam wird es weitere Ausstellungen und wissenschaftliche Foren geben. Doberlug-Kirchhain beteiligt sich als Stadt mit historischem Stadtkern am Sommertheater und der Kulturlandkampagne. Schon jetzt nutzen Privatleute und Firmen das Areal für ihre Feiern. Deren Besucher tragen die Begeisterung ins Land.
Welche Netzwerke nutzen Sie?
Wir kooperieren mit dem Tourismusverband Elbe-Elster-Land, dem Sängerstadtmarketingverein und der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH. Ich freue mich, dass die Landesausstellung auch beim Landkreis Chefsache ist. Wir nutzen bestehende Netzwerke, wie den Förderverein Lausitz, den Kommunalverbund Sängerstadtregion und die Energieregion, aber auch Tourismusverbände in Sachsen. Ministerien und das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte steuern die Vorbereitungsphase. Im Januar konstituieren sich das Kuratorium und der wissenschaftliche Beirat.
Mit Bodo Broszinski
sprach Heike Lehmann, erschienen in der Lausitzer Rundschau am 04.01.2012
Es ist für mich persönlich, aber auch für die Stadt ein Erfolg und eine große Chance. Viele Mitstreiter und Fürsprecher haben dafür gekämpft. Natürlich begründet sich die Entscheidung auf die baulichen Gegebenheiten unseres einzigartigen historischen Areals. Die Zeit bis zur Ausstellung wird eine große Herausforderung.
Worin sehen Sie die Chance für die Stadt und die Region?
Wir können Doberlug-Kirchhain und das historische Areal bekannter und vielleicht zu einem touristischen Leuchtturm in der Landschaft anderer Sehenswürdigkeiten im Elbe-Elster-Kreis machen. Der Tourismus könnte sich stärker als Wirtschaftsfaktor entwickeln.
Was bringt das den Einwohnern?
Wir müssen den Bürgern jetzt vermitteln, dass wir eine Perspektive und Entwicklungsmöglichkeiten haben. Das schließt ein, dass jeder Einzelne stolz ist auf das, was wir geschaffen haben, und dies auch zeigt, vor allem Besuchern gegenüber. Jeder kann sich mit Ideen, Ratschlägen und Kreativität einbringen. Es gibt das chinesische Sprichwort „Wenn Wind aufkommt, bauen die einen Mauern, die anderen Mühlen“. Wir müssen jetzt gemeinsam den Wind aufnehmen, damit sich etwas Nachhaltiges entwickelt – über die Landesausstellung hinaus.
Wo liegen bis dahin die baulichen Schwerpunkte in der Stadt?
An erster Stelle steht der Innenausbau des Schlosses. Es entstehen Ausstellungsräume für 2014 und danach. Wir wollen aber auch attraktive Außenanlagen. Zum Beispiel den Klausurhof als erlebbare Verbindung zwischen Kirche und Schloss, beides Module der Ausstellung. Mit Städtebauförderung soll noch möglichst viel passieren. Besucher werden aus allen Himmelsrichtungen kommen. Deshalb müssen wir die ganze Stadt, zum Beispiel auch die Potsdamer Straße, im Blick haben und dürfen bei aller Konzentration auf die Kernstadt die Ortsteile nicht vergessen.
Die Bahn will 2014 die Strecke zwischen Wünsdorf und Elsterwerda wegen Bauarbeiten komplett sperren. Eine Schreckensmeldung für das Ausstellungsjahr.
Dass wir Eisenbahnkreuzungspunkt sind, ist einer unserer Pluspunkte. Und ausgerechnet am Wochenende vor Bekanntgabe der Landesausstellung ist von der Streckensperrung in der Zeitung zu lesen. Wir haben das bei Verkehrsminister Vogelsänger angesprochen. Mit Schienenersatzverkehr ist uns nicht geholfen. Die Leute wollen entspannt und regelmäßig anreisen. Mit den Verkehrsverbünden ist für eine flüssige Anbindung an die Metropolregionen Dresden, Berlin und Leipzig zu sorgen.
Gastronomie und Beherbergung sind noch ein Sorgenkind. Was soll auf diesem Gebiet passieren?
Wir brauchen neuen Schwung und Initiativen im gastronomischen Bereich. Der Rautenstock wird hoffentlich so schnell wie möglich als Herberge und Café nutzbar. Mit der Klosterschänke wollen wir unmittelbar am Schloss gastronomisches Angebot sichern.
Wie wollen Sie die Neugier auf Ihre Stadt wecken?
Mit einem stetigen Marketing, bei dem auch kleine Dinge wie unsere Jahreskalender oder der neue Bildband wichtig sind. Wir brauchen Hinweisschilder und buchbare Angebote mit Verzahnung in die Region. Mit dem Landeshauptarchiv und der Uni Potsdam wird es weitere Ausstellungen und wissenschaftliche Foren geben. Doberlug-Kirchhain beteiligt sich als Stadt mit historischem Stadtkern am Sommertheater und der Kulturlandkampagne. Schon jetzt nutzen Privatleute und Firmen das Areal für ihre Feiern. Deren Besucher tragen die Begeisterung ins Land.
Welche Netzwerke nutzen Sie?
Wir kooperieren mit dem Tourismusverband Elbe-Elster-Land, dem Sängerstadtmarketingverein und der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH. Ich freue mich, dass die Landesausstellung auch beim Landkreis Chefsache ist. Wir nutzen bestehende Netzwerke, wie den Förderverein Lausitz, den Kommunalverbund Sängerstadtregion und die Energieregion, aber auch Tourismusverbände in Sachsen. Ministerien und das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte steuern die Vorbereitungsphase. Im Januar konstituieren sich das Kuratorium und der wissenschaftliche Beirat.
Mit Bodo Broszinski
sprach Heike Lehmann, erschienen in der Lausitzer Rundschau am 04.01.2012
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