13 Jungfacharbeiter bei der Bundeswehr in Doberlug-Kirchhain freigesprochen

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In der Männerdomäne behauptet

13 junge Kfz-Mechatroniker halten nach dreieinhalbjähriger Ausbildung bei der Bundeswehr in Doberlug-Kirchhain seit dem gestrigen Freitag ihre Gesellenbriefe in der Hand. Zu ihnen gehört Jessica Bonk. Sie hat sich mit dem zweitbesten Prüfungsergebnis in der Männerdomäne behauptet.

Der Jahrgang 2008 reiht sich in die erfolgreiche Statistik der Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr ein. Die Jungfacharbeiter bekommen in feierlicher Atmosphäre im Refektorium, wo einst die Mönche des Zisterzienserklosters ein und aus gingen, ihre Abschlusszeugnisse als Kfz-Mechatroniker in der Fachrichtung Pkw. Mit einem Gesamtdurchschnitt von 2,38 haben sie die IHK-Prüfung abgelegt. Damit summiert sich die Zahl der erfolgreichen Gesellenabschlüsse in dieser Bundeswehr-Ausbildungswerkstatt seit 1991 auf 229. Und die kontinuierliche Nachwuchsgewinnung wird fortgesetzt: Ab September erlernen 14 neue Lehrlinge das Einmaleins eines Kfz-Mechatronikers.

Die 20-jährige Jessica Bonk hat es schon drauf. Und besser als manch männlicher Kollege. Denn die junge Dame, die auch auf dem Laufsteg eine gute Figur machen würde, legte das zweitbeste Prüfungsergebnis ihres Jahrgangs hin. Das hat sich ausgezahlt. "Wir haben Frau Bonk einen Arbeitsvertrag gegeben", erklärt Peter Beuckmann, Leiter im Werk Doberlug-Kirchhain der Heeresinstandsetzungslogistik GmbH, gestern bei der Freisprechung.

"Ich mag die Technik, vor allem die von älteren Fahrzeugen", schwärmt die junge Frau. "Ich fahre auch selbst einen Ford Sierra, Baujahr 1991", verrät sie. Gemeinsam mit ihrem Freund Steffen Schulze, der im vergangenen Jahr an gleicher Stelle seine Berufsausbildung abgeschlossen hat, wohnt sie inzwischen in Doberlug-Kirchhain. "Nach Hause kommt sie höchstens noch am Wochenende", bedauern ihre Eltern Dajana und Jens Bonk.

Olaf Kleinpaul, Leiter der Ausbildungswerkstatt, bescheinigt den Gesellen Selbstdisziplin und Engagement. Fachliches Wissen und Fähigkeiten haben ihnen gute Ausbilder vermittelt. Die Theorie erlernten sie am Oberstufenzentrum Elbe-Elster.

Jan Böhme aus Elstra bei Kamenz, er schrammte als Jahrgangsbester nur um einen Punkt am "Sehr gut" vorbei, hofft jetzt auf einen Studienplatz für Fahrzeugtechnik in Dresden. Fünf haben sich für die soldatische Laufbahn entschieden. Zu den Jungfacharbeitern gehören auch Constantin Bosdorf (Herzberg), Alexander Brauer (Arzberg), Domenic Körner (Kamenz), Sebastian Kratkey (Zeithain), Glenn Müller (Kraupa), Jan Pötsch (Baruth), Michael Sanner (Priestewitz), Kai Schönitz (Gröden), Alexander Seidat (Zinna), Johannes Thalwitzer (Trebbus) und Marcus Theinert (Strehla).

Der Erste Beigeordnete des Landkreises Elbe-Elster, Peter Hans, verspricht in seiner Festrede den Jungfachhandwerkern "rosige Aussichten". "Ihre Fähigkeiten sind heute gefragt wie nie zuvor." Er warnt aber, sich als "ausgelernt" zu empfinden und empfiehlt, in puncto Lernen lebenslang "am Ball" zu bleiben.

 

Von Heike Lehmann, erschienen in der Lausitzer Rundschau am 26.03.2012

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