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Jetzt entscheidet sich die Zukunft der Schwimmhalle

Abgeordnete wägen ab – vom "Sparfaktor" zum "Kleinod"

In diesen Tagen wägen die Abgeordneten von Doberlug-Kirchhain ab, ob sie dem Lehrschwimmbecken im Sportzentrum eine Zukunft geben oder nicht. Diesen Zeitrahmen haben sie sich selbst gesteckt, nachdem die Halle im Zuge der Haushaltskonsolidierung 2010 schon zum Streichfaktor geworden war und nach mehrmonatiger Trockenphase erst wieder aktiviert wurde.

Mit einem 30-seitigen Abschlussbericht hat die Arbeitsgruppe zum Erhalt des Lehrschwimmbeckens eine faktenreiche Grundlage für die Meinungsbildung der Abgeordneten vorgelegt. Darin werden seit der Wiedereröffnung Ende Januar 2011 deutlich höhere Besucherzahlen angeführt. Von rund 260 Nachmittagsgästen pro Woche ist die Rede. Eine verbesserte Einnahmesituation und notwendige Einsparmöglichkeiten durch technische Umstellungen könnten den bisherigen kommunalen Zuschussbedarf von rund 70 000 Euro im Jahr senken, heißt es. Das ergab die Gegenüberstellung der Betriebskosten der Jahre 2009 und 2011.

Sowohl im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bildung, Soziales und Tourismus als auch im Ausschuss für Infrastruktur und Wirtschaft wurden in dieser Woche das Für und Wider zum Erhalt des Lehrschwimmbeckens diskutiert. Stadtverordnetenvorsteher Lutz Kilian stellte den Bericht der Arbeitsgruppe vor. Für Uwe Roland (CDU) ein Grund, ihm Eigennutz für seine Heizungsfirma zu unterstellen, was Kilian vehement von sich wies.

Bei einem Weiterbetrieb müsse an anderer Stelle gespart werden, erinnerte Fred Richter, stellvertretender Bürgermeister. Genau diese Aussage forderte Uwe Roland von der Stadtverwaltung. "Was machen wir stattdessen kaputt? Wie reagieren die Leute darauf? Haben wir das Geld für die Folgejahre?", fragte er. Hartmut Nocke (WBU/LUN) sprach sich sofort für den Dauerbetrieb aus. "Das Geld ist da. Der Haushalt ist ausgeglichen, trotz der 200 000 Euro, die für die Schwimmhalle eingestellt wurden." Dem folgte Andreas Töpper (SPD): "Die Schulen profitieren davon. Wir sollten das Kleinod der Stadt erhalten." Von einer "Riesenanstrengung", die Kosten für die Schwimmhalle aufzubringen, sprach stattdessen Werner Richter, sachkundiger Einwohner für WBU/LUN.

Dass das freiwillige Engagement und auch die Zahl der Sympathiegäste dauerhaft auf diesem Niveau gehalten werden können, stellten mehrere Redner in Frage. "Die Wettbewerbssituation zu benachbarten Schwimmhallen wird noch härter", warnte Wolfgang Pansow, sachkundiger Einwohner für die CDU.

Das Lehrschwimmbecken ist am 17. April Thema im Haupt- und Finanzausschuss und am 25. April in der Stadtverordnetenversammlung.

 

Von Heike Lehmann, erschienen in der Lausitzer Rundschau am 07.04.2012

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