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Der Hefter "Mein Doberlug" füllt sich

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Siebenter Abschnitt der Hauptstraße im historischen Stadtkern erneuert / Schon 1,7 Millionen Euro investiert

 

Es ist einer der sensibelsten Bauabschnitte bei der Sanierung der Hauptstraße in Doberlug-Kirchhain. Vor allem wegen heftiger Diskussionen um die Zukunft der alten Linden wurde der Entwurf aus dem Jahr 2006 zunächst zurückgestellt. Am Samstag ist der Sommerweg Nord-West übergeben worden. Mit 19 jungen Linden.

Nach jahrelanger Diskussion wird ein erfolgreicher Schlusspunkt gesetzt. Der Straßenabschnitt Sommerweg Nord-West ist fertiggestellt und wird übergeben – vorfristig und zur Zufriedenheit der Anlieger. Bauleiter Christian-Matthias Rosenow, Bürgermeister Bodo Broszinski (FDP), Stadtverordnetenvorsteher Lutz Kilian und Silvio Labahn vom Planungsbüro MKS durchschneiden das blau-gelb-grüne Band. Knapp 160 000 Euro sind in diesen Bauabschnitt investiert worden. Alles in allem sind in die bisher sieben fertigen Teilstücke schon 1,7 Millionen Euro geflossen, betont der Bürgermeister.

Nachdem sich die Stadt vor Jahren kompromissbereit gezeigt hatte und zunächst die südliche Straßenseite erneuert hat, wurden die Stimmen lauter, dass auch die Nordseite "so schön ausgebaut werden soll". Diese Überzeugung hatten sich die Stadtväter erhofft und haben im Frühjahr 2012 den umstrittenen Straßenabschnitt Nord-West in Angriff genommen. Damit wird das Konzept, Schloss und Stadt wieder als Ensemble wahrnehmbar zu gestalten, weiter umgesetzt.

Dennoch trauern viele Doberluger den alten Linden nach. Das ist auch dem Bürgermeister bewusst, wie er am Samstag erklärt. "Aber mit den 19 neuen Winterlinden an gleicher Stelle wird Doberlug erheblich verjüngt", unterstreicht er. Und irgendwann hätte man die Bäume sowieso erneuern müssen, so das Stadtoberhaupt.

Das sieht auch Dieter Achtel so. Der 62-jährige Vorruheständler ist Anlieger und hat die Bauarbeiten täglich verfolgt. "Es war vernünftig, die Bäume jetzt wegzunehmen. Sonst hätten wir später alles noch mal aufgerissen. Ich habe immer gesagt: Nehmt die alten Linden weg, wenn wir neue kriegen."

Fest verspricht Dieter Achtel am Samstag, für Baum Nr. 3, wenn er angewachsen ist, die Patenschaft zu übernehmen. "Ich werde ihn gießen, damit er gut wächst. Und mein Schwiegersohn, der irgendwann aus Berlin zurück in die Heimat kommt, wird das fortsetzen", kündigt er an. Mit der Straße vor seinem Haus fügt Dieter Achtel seinem Privat-Archiv ein weiteres Kapitel hinzu. "Auf dem Hefter steht ,Mein Doberlug' und der ist schon ganz schön dick", sagt er. "Ich bin stolz, dass das so schön bei mir geworden ist", gibt er zu.

Am 11. Juni war Baubeginn. Trinkwasser- und Stromversorgungsleitungen, Regenwasserkanal und die jeweiligen Hausanschlüsse wurden erneuert. Entlang der Asphaltfahrbahn sind 26 Stellplätze auf einem Längsparkstreifen angelegt. Private Freiflächen zwischen Gehweg und Hausfassade sind nach entsprechender Vereinbarung gleich mitgestaltet worden.

Beifall gibt es, als der Bürgermeister die gute Arbeit der ausführenden Firma EZEL Torgau GmbH erwähnt. Auch Dieter Achtel bestätigt: "Die haben gut gearbeitet, manchmal bei 37 Grad Hitze. Nur die Rüttelplatten konnten wir bald nicht mehr ertragen."

"Wir werden sukzessive den Stadtkern und die Infrastruktur weiter verbessern – auch in anderen Bereichen", kündigt der Bürgermeister an. Als Mitglied der brandenburgischen Arbeitsgemeinschaft "Städte mit historischem Stadtkern" käme man in den Genuss des Programms "Städtebaulicher Denkmalschutz". Bund und Land geben also entsprechend Fördermittel dazu, "sonst wären wir noch nicht so weit", so Broszinski. "Inzwischen werde Doberlug schon als Vorbild für denkmalpflegerische Sanierung betrachtet", gibt er aus Fachkreisen wieder.

Mit Blick auf 2014, wenn die erste brandenburgische Landesausstellung Besucherströme in die Stadt locken wird, appelliert Broszinski an die Einwohner, sich vor allem als gute und freundliche Gastgeber zu rüsten.

 

Heike Lehmann

 

Ein weiteres Teilstück der Hauptstraße in Doberlugs historischem Stadtkern ist jetzt zweckmäßig und modern gestaltet.

Foto: Heike Lehmann